Herzlich willkommen…

15. Oktober 2012

… auf dem Blog zum schönsten und sinnvollsten Thema der Welt!

Hier, bei facebook und bei twitter erfahrt Ihr von mir in unregelmäßiger Folge heiße News von absolut echten Gewährsmännern aus der „Branche“. Schöne Kommentare könnt Ihr lesen zu schrecklichen Kommentatoren, absolut echte Stilblüten von Spielern und Reportern –  sowie die ganz freimütige Meinung eines Fussballfans, der dazu gezwungen ist, sich über alles lustig zu machen. Sogar über das Heiligste: Den Rasensport.

Viel Spaß dabei!

Es geht rund – Eröffnung WM 2018

15. Juni 2018

Als Hamburger tut man sich mit dem Thema Fußball zur Zeit ja relativ schwer. Da kommt die WM gerade richtig. Partien wie „Marokko gegen Iran“ oder „Japan gegen Senegal“ werden die sportlichen Leistungen der heimischen Clubs in ganz anderem Licht erscheinen lassen. Sollte Island den Titel holen, gibt es vielleicht sogar wieder Hoffnung für die Lahmen und Blinden von Millerntor und Volkspark.

Apropos Hoffnung: Alle Welt schimpft über die Autokraten – aber die WM ist definitiv basisdemokratisch, eine regelrechte Graswurzelbewegung. Zumindest scheint eine Qualifikation nicht wirklich stattgefunden zu haben, es ist quasi jeder dabei. Also, bis auf Italien und Holland. Das mag man bedauern: Eine WM ohne diese beiden Mannschaften fühlt sich an, als hätte man unsere älteren Geschwister irgendwo ausgesetzt. Auch, wenn man die immer schlagen muss, fehlen sie einem doch, wenn sie nicht da sind.

Deren Plätze nehmen nun gewissermaßen Ägypten und Panama ein. „Es gibt keine kleinen Länder mehr!“, hat Rudi Völler zwar schon vor langer Zeit gesagt. Als wären die gewachsen. Oder als würde die räumliche Ausdehnung ein Kriterium darstellen. Aber immerhin können die nicht qualifizierten, wahren, oben genannten Fußballnationen nun Unparteiische stellen. Sogar welche, die mit dieser Sportart bereits zu tun gehabt haben und insofern qualifiziert sind. Das könnte von Vorteil sein, wenn ich an so manche kenianische oder philippinische Schiedsrichterleistung bei den letzten Turnieren zurückdenke. Da wirkte der eine oder andere Referee so desorientiert wie Christoph Kramer und schien sich ebenfalls zu fragen, wo er eigentlich ist.

Diese WM ist so groß und so umfangreich, sie ist wie eine riesige Matrjoschka, Schale um Schale wird entfernt, bis man zum Kern vordringt. Bis sie freigelegt ist:  Die innerste Puppe, die sich dann nicht mehr teilen lässt – der Titel.

Für den TV-Zuschauer wird dieser Häutungsprozess allerdings mühsam: 364 Spiele, 128 Mannschaften aus 14 Erdteilen, das ist ein Teilnehmerfeld, so groß wie die „Konföderation“ bei Star Wars. Doch Putin ist Darth Vader. Und der Ball sein Todesstern.

Manche sprechen von despotischer Gigantomanie, klar. Und von illegitimer Autokratie, logisch. Natürlich basiert auch dieses Turnier wieder auf Korruption und Geldwäsche, gibt es sportpolitische Skandale und Doping. Aber seien wir ehrlich: Man will das alles doch letztlich gar nicht wissen. Jetzt will man doch nur noch, dass es endlich losgeht, denn es geht nur rund. Früher trank man, um zu vergessen. Heute schaut man Fußball. Am besten aber kombiniert man beides. Prost.

MEISTERSCHAFT IN EINER ANDEREN WELT – die zweite WM-Kolumne

28. Juni 2014

Von Lutz von Rosenberg Lipinsky

 

Die erste Turnierphase zehrte schon arg an den Nerven – aus vielen Gründen. Zum einen strengt die Zeitumstellung an, schließlich ist es den wenigsten möglich, sich schlafenderweise tagsüber von den nächtlichen Übertragungen zu erholen. Wer wäre jetzt nicht gern Beamter!

Schlimm auch sind die extremen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit – teilweise sogar im eigenen Wohnzimmer (Zimmerpalme!). Eine Strapaze war zudem die schrecklich schlechte Tonqualität im TV, hatte man doch zwischenzeitlich das Gefühl, es handele sich nicht um einen deutschen Kommentator, der da spricht, sondern um den eigenen Urgroßvater, der sich aus dem Jenseits meldet. Den konnte man auch zu Lebzeiten nur verstehen, wenn man sich direkt vor ihn stellte – und er sein Gebiss ausnahmsweise mal nicht einzusetzen vergessen hatte.

Und dann erst die vielen Mannschaften! Und die vielen Spiele! Man hat den Eindruck, das gar keine Qualifikation stattgefunden haben kann. Es sind ja alle Länder vertreten! Gut, manche haben nur Schiedsrichter geschickt, wie Burkina-Faso oder die Mongolei. Diese wurden von der Presse aufgrund ihrer Herkunft umgehend aber auch als unqualifiziert bezeichnet. Zugestanden: Der Ausdruck „Unparteiischer“ ist das Argument, mit dem immer wieder Referees aus fußballerisch fünft- bis siebtklassigen Regionen aufgeboten werden: weil sie unbeteiligt sind. Leider sind sie deshalb tatsächlich manchmal auch inkompetent. Aber die Nationen, die sich sportlich nicht qualifizieren, sollen auf diese Weise trotzdem am schönsten Fest der Welt teilnehmen können – indem sie die anderen verpfeifen und damit das Turnier versauen. Fraglich ist nur, ob das Abstellen eines Schiedsrichters das sportlich ramponierte Ego der Sudanesen oder Phillipinos tatsächlich aufwertet. Keine Ahnung, ob in diesen Ländern die Menschen Fahnen an ihre Autos befestigen und hupend durch die Stadt fahren, wenn einer der ihren eine WM-Partie pfeift?!

Das Turnier ist einfach zu viel, zu laut, zu groß. 128 Mannschaften aus 256 Ländern – wie soll das gehen? Süd- und Mittelamerika schien in jedem Falle komplett vertreten zu sein, der Iran war dabei und sogar korrupte, undemokratische Unrechtsstaaten, wie z. B. Italien. Oder war das die Ukraine? Man verliert leicht den Überblick.

Daher habe ich diese Tage in Fernost verbracht, genauer gesagt, in China – ein Experiment, das ich jedem für das nächste Turnier zur Nachahmung ans Herz lege. Warum? Nun, als Entspannungsbehandlung. Zunächst: Die Spiele werden übertragen im Zeitraum von Mitternacht bis 9 Uhr morgens. Logischerweise bricht man spätestens nach vier Tagen zusammen und beginnt automatisch, ganze Halbzeiten zu verschlafen. Das nimmt viel Druck. Zum anderen klingt der chinesische TV-Kommentar derart daueraufgeregt, dass man irgendwann völlig abstumpft.

Vor allem aber ist man umgeben von Menschen, die sich grundsätzlich einfach nicht für Fußball interessieren, sondern anderen Sportarten frönen, wie der Hundejagd oder dem Straßenverkehr. Lachen Sie nicht: Versuchen Sie mal, als Fußgänger in Shanghai eine Straße zu überqueren!

Absurderweise gehen die Chinesen aber trotzdem zum Public Viewing, sie tragen die unterschiedlichsten Trikots (natürlich absolut original), sie rufen… ehm… Sachen, sie jubeln sogar. Allerdings weiß man nie, wann. Und warum. Und für wen. Das wissen sie allerdings selber auch nicht. Beruhigend. In einer solchen Umgebung aber verändert sich auch der zielorientierte, siegeswillige, erfolgsbesessene, patriotische Mitteleuropäer und wird zum entspannten, in sich ruhenden Betrachter. Plötzlich spielt Fußball keine Rolle mehr, es ist nur ein Spiel, der Ausgang ist gleich, Anfang und Ende sind eins. Ommmmmm….

Wenn man allerdings einen Einheimischen fragt, warum alle zum Fußball gehen, obwohl es sie nicht die Soya-Bohne interessiert?! Warum setzen sich die Chinesen um drei Uhr nachts vor die Leinwand und sehen sich schwitzend Iran gegen Nigeria an?! Die Antwort ist verblüffend: Wegen der Kohle. Die Asiaten wetten für ihr Leben gern. Und die WM ist für sie wie ein riesiges Pferderennen, sie setzen mal auf die Grünen und mal auf die Blauen. Auch das ist allerdings eine tolle Perspektive: Du guckst Fußball, ohne Dich dafür zu interessieren, amüsierst Dich über die anderen, die sich aufregen und hingeben und verdienst damit einen Riesenhaufen Geld. Die Chinesen machen es wie Uli Hoeneß. Wahrscheinlich müssen auch sie deshalb zur Strafe in einem Gefängnis leben. Tja, wie schon Tucholsky gesagt hat: Irgendwas ist immer.

Wir sind Weltmeister! – Die erste WM-Kolumne

21. Juni 2014

Heute erschien im Hamburger Abendblatt meine erste WM-Kolumne. Bitte anklicken:

Wir sind Weltmeister – im Meckern und Jammern – Sport – Fußball – Hamburger Abendblatt

– und viel Spass!

Spanien ist ausser Mode….

25. April 2013

Lopez bearbeitet

Nicht nur fussballerisch, sondern auch im Bereich „Ästhetik, Mode, Bildende Kunst“ hat Spanien seine Führungsrolle offenbar verloren. Der Anblick von Torhüter Lopez gestern Abend hat jedenfalls weltweit Augenbrand hervorgerufen. Vier Gegentore waren da – genau genommen – noch zu wenig. Alleine für die Stulpen hätte er zwölf Stück kriegen müssen. Und dann noch mal drei für diese übergroßen, knallbunten Mickymaus-Handschuhe. Von den Strumpfhosen ganz zu schweigen. (In Dortmund waren es 17°). Was tun mit dieser Mischung aus Tänzerin und Torero? Helm auf und dann auf die Kanonenkugel – BUMM! Zum Glück müssen wir das Elend nicht mehr lange sehen. #real #lopez #bvbrma

Hörfunk-Interview nach dem Sieg der Bayern gegen den FC Barcelona, dem Götze-Wechsel und der Hoeneß-Verhaftung

24. April 2013

BITTE ANKLICKEN:

Bayern-Interview

DFL – von wegen Sicherheit!

12. Dezember 2012

Was erlauben Rummenigge? „Das kann dazu führen, dass wir dann eben keine Stehplätze mehr in der Zukunft haben. Dass wir Personen-Kontrollen haben. Dass wir personifizierte Eintrittskarten haben. Was von der Politik diskutiert wird, wäre sehr streng und ganz speziell für den Fußball-Fan, aber auch für die Vereine, nicht sehr gut.“ Sicher, wer Auto fährt, bringt andere in Gefahr. Vom Klimawandel ganz zu schweigen. Eine sinnlose und absurde Drohkulisse wird hier aufgebaut, um Regelungen an oder schon jenseits der Grenze zur Unsittlichkeit durchzusetzen. Wo sich fünfzigtausend Menschen versammeln, kann es zu Problemen kommen, ja, tut es meistens aber nicht. Was man tun sollte, um die Fans zu befrieden, wäre eine Rückkehr zu einer echten Vereinskultur. Seit der Umwandlung der Clubs zu Kommanditgesellschaften werden die ehemaligen Mitglieder, heute nur noch Fans systematisch entmachtet und jetzt auch noch entrechtet. Was wir brauchen, ist mehr Mitwirkung – anstatt weniger. Keinesfalls benötigen wir eine öffentliche Beschwerde darüber, dass sich der Fussballkunde dem Geschmack des VIP-Zuschauers nicht angemessen benimmt. Ich habe fertig.

Berliner Kurier von mir!

01. Dezember 2012

Die letzte Euro-Kolumne!

02. Juli 2012

Die Deutschland-Therapie, bitte hier klicken

Kolumne von Lutz von Rosenberg Lipinsky zur Fußball-EM – Ende – und nichts ist gut – Fußball – Sport – Hamburger Abendblatt

Deutschland-Griechenland – und das in Österreich! Der Live-Ticker zum Nachlesen.

23. Juni 2012

Gestern Abend gastierte ich im Schmäh Stadl, einer grossartigen Mix-Show in Wien. Hier mein Spielverlauf / Live-Ticker::

20.00 h Showtime in Wien. Der Moderator macht das Warm Up. Und wie! Tolle Stimmung, es ist trotz Hitze, Biergärten, Fußball und Donaufest rappelvoll.

20.13 h Mein erster Auftritt. Erkläre den Österreichern mal wieder Fußball. Sie sind – wie immer – sehr dankbar dafür. Jubel. Ovationen. Am Ende der Show muss ich allerdings noch mal ran. Wer anfängt, darf auch aufhören. Normalerweise eine coole Showorder. Aber heute? Wer weiß, was in Danzig passiert?

20.25 h Backstage – ich mache es mir mit dem iPad des Veranstalters gemütlich.

20.45 h Die Übertragung im ORF beginnt. Das hiesige TV übernimmt nicht etwa das deutsche Signal, sondern hat tatsächlich einen eigenen Kommentator. Und sogar einen Fachmann! Wir drehen den Ton ab.

20.58 h Aufregung: Viele gute Chance, kein Tor. Ich versuche, leise zu fluchen, schließlich läuft nebenan die Vorstellung. Ein österreichischer Kollege bringt mir ein Baguette, damit ich den Mund voll habe.

21.23 h Immer noch kein Tor. Ich denke an das Spiel gegen Österreich 2008. Wo ist Ballack, wenn man ihn braucht? Langsam werde ich doch nervös. Ich gehe vor die Tür, eine rauchen.

21.24 h Der österreichische Kollege kommt mit dem iPad rausgelaufen und ruft: „Biefke, Ihr habts an Dor!“ Leider ist durch das Verlassen des Gebäudes der Kontakt zum Netzwerk abgerissen. Wir rennen wieder rein, damit ich wenigstens die Wiederholung der Lahm-Bude sehen kann. Nix, Bildschirm eingefroren. Als wir den Livestream neu gestartet haben, läuft das Spiel schon wieder.

21.32 h Halbzeit in Danzig. In Wien sind wir schon im zweiten Teil. Ich habe die Hoffnung, mich ab der 55., 60. Minute auf das Viertelfinale konzentrieren zu können. Nicht, dass ich den Griechen was zutraue. Aber Angst ist mein zweiter Vorname. Und ich will nicht, dass es bei einer Niederlage hinterher heißt, es hätte an mir gelegen. Ich wäre nicht für die Mannschaft da gewesen, als sie mich gebraucht hätte.

21.36 h Der letzte Kollege vor mir betritt die Bühne. Ich raune ihm zu: „Bitte, mach nur zwei Minuten, dann können wir uns zum Wiederanpfiff alle vor einen richtigen Flatscreen setzen!“. Er sagt: „O.K., ich verbeuge mich einfach nur!“

21.48 h Er hat natürlich seinen ganzen Set gemacht. Oaschlooch. In Danzig wird schon wieder gespielt. Die deutsche Mannschaft wirkt etwas unterspannt. Als hätten sie in der Pause Gyros gegessen.

21.50 h Ich muss raus. Mein zweiter Auftritt hat unter gewissen Konzentrationsschwächen zu leiden. Liegt bestimmt an der Hitze. Dennoch: Jubel, Ovationen.

22.03 h Ich komme in die Garderobe. Ein österreichischer Kollege sagt: „Schdehd Zwah Ahns.“ Ich starre paralysiert auf den Bildschirm und sehe dort tatsächlich den neuen Spielstand. Ein anderer lokaler Kollege, betont hochdeutsch: „Hättest Du nur, wie vereinbart, zwölf Minuten gespielt und nicht fünfzehn, hättest Du beide Tore gesehen!“

22.07 h Der Moderator ist mit den Danksagungen fertig und ruft uns zum Finale auf die Bühne. Jubel. Ovationen.

22.09 h Ich verlasse die von mir so geliebte Bühne quasi fluchtartig. Backstage vor das iPad: Unfassbar: Torjubel. Die vierte Bude habe ich auch verpasst. Ich gehe auf die Knie wie bei Kloses 4:0 gegen Argentinien 2010.

22.11 h Ich gebe auf. Ich schnappe mir am Thresen eine Flasche Schnaps und sacke damit hinter dem Theater auf dem Bürgersteig zusammen. Ich träume von einem normalen Beruf: Tagsüber arbeiten, abends frei. Und am Wochenende auch. Fußball gucken. Bier trinken. Mein Leben wäre schön. Jetzt aber sitze ich hier wie ein Penner auf der Straße und saufe. Angeblich sollen noch zwei weitere Tore gefallen sein. Jaja, die Ösis. Keine Ahnung von Fußball, aber mitreden wollen.

02.57 h Ich betrete mein Hotelzimmer. Pah! Habe hier im Hotel eine super Internetverbindung. Doch die Spielberichte in der öffentlich-rechtlichen Mediathek sind in Österreich nicht zu sehen. Aus rechtlichen Gründen. Ich mache den Fernseher an.

02.59 h Die Wiederholung des Spiels im ZDF geht just zuende. Schön! Hier endet es 4:2. Ich werde mir das Spiel Montag zuhause noch mal ansehen. Vielleicht gibt es dann Verlängerung!?!?! Nur für mich?!?!?! Ich schlafe ein. Traumlos.