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Nach der Weltmeisterschaft ist… kommt… NICHTS!

Zunächst ein Wort der Entschuldigung: Es tut mir leid, dass ich meine treuen Leser ausgerechnet in den Finaltagen der WM allein lassen musste. Aber prophetischerweise hatten wir exakt für den Tag nach dem Halbfinale den Beginn unseres Urlaubs gebucht. Als hätten wir es geahnt…. Wie man so hört, hatte Olli Kahn auch kein Hotelzimmer mehr ab DEM Mittwoch. Er schlief dann unter einer Brücke mit… Frau… Hölzel-Stockbein oder wie die heißt.

Am schlimmsten traf es aber unsere Elf. Die hatte ein Quartier und wollte es nicht. Denn das ist natürlich das Brutalste: Das Halbfinale verlieren und dann trotzdem bleiben müssen. Kann mal jemand das Spiel um den dritten Platz abschaffen? Mal ehrlich, das ist entwürdigend. Und am liebsten sähe ich es mir gar nicht an. Es ist eine tagelange Demütigung, auf das sogenannte „kleine Finale“ warten zu müssen. Es fühlt sich an, als wäre man Angela Merkel, man ist ein weitestgehend talentfreier Verlierer, der mit wenig zufrieden sein muß. Und das entspricht doch nicht dem Charakter unserer wunderbaren Mannschaft. Die hat es im Gegensatz zu unserer Kanzlerin nicht nötig, andere auf ihr bescheidenes Niveau herabzuziehen, um sie schlagen zu können; schafft es nicht und redet sich dann die Mittelmäßigkeit schön.

Aber ich habe mir das Spiel gegen Uruguay trotzdem angesehen – wegen meines Patensohnes, der nicht verstehen konnte, wie man auf IRGENDEIN Deutschland-Spiel verzichten kann. Auch ein Ansatz. Wir waren nämlich nach Dänemark gefahren – Freunde besuchen. Und waren damit – ein Segen – vor Spott gefeit. Denn die Dänen waren ja bereits zeitig aus Südafrika abgereist und hatten zum Zeitpunkt unseres Eintreffens bereits abgeschmückt.

Jetzt aber beginnt offenbar wieder die Zeit der Dolchstoßlegendenbildung und Schönfärberei: Ausdrücklich wehre ich mich daher gegen jeden Versuch, einen Zusammenhang herzustellen zwischen unserer Urlaubsplanung und dem Abschneiden der deutschen Mannschaft. Darauf habe ich keinen Einfluß, dazu kann ich nichts und damit habe ich nichts zu tun. Das Spiel gegen Spanien wäre genauso verlaufen, wenn wir zuhause geblieben wären. Garantiert.

Wobei: Das Spiel gegen Spanien. Es war ein Spiel der Spanier. Ich bin total sauer auf die. Was sollte das denn bitte? Das war doch kein Fußball! Wenn man den Gegner gar nicht mitmachen lässt?! Die hätten uns doch wenigstens mal den Ball geben können!? Aber nein….

Man spricht dann ja davon, dass eine Mannschaft den Ball schön laufen lässt, und ggf. auch noch den Gegner.  Nun, wenn man das als positiv empfindet, war die Leistung der Spanier im Halbfinale überragend. Ich aber fand das gar nicht toll. Das war ja eher so, als sähe man einem Trainingsspiel zu, mit elf Jungs aussenrum und elf in der Mitte, die versuchen, an den Ball zu kommen.

Ich fühlte mich wie auf dem Schulhof, wie ein Erstklässler, dem die Großen den Ball weggenommen haben und nicht wiedergeben. Und ihn auch nicht mitspielen lassen. Das war gemein, liebe Spanier. Und nach Italien seid Ihr nun das zweite Land, das aus der Urlaubsplanung 2011/2012 ausgeschieden ist. Aber vielleicht qualifiziert Ihr Euch ja noch über die Trostrunde…