So, mit dem Beginn der zweiten Runde beginnt die WM dann schon zu nerven.
Man stellt fest, wie viel Zeit man vor wirklich unendlich langweiligen Spielen vergeudet hat. Und – noch schlimmer – man realisiert, daß die untalentierten Mannschaften, die für diese Zeitverschwendung letztlich verantwortlich waren, immer noch im Turnier sind. Und tatsächlich sogar noch zweimal angesehen werden müssen! Das ist grausam! Eine besondere Variante des K.O.-Systems: Denn der, der komatös in der Ecke liegt, ist der Zuschauer.
Vor allem diese Erkenntnis der eigenen Ohnmacht ist immer wieder schrecklich… Das ist dieses blöde Gefühl, wenn man im Stau steht – klar, man hätte auch die Bahn nehmen oder bereits gestern fahren können – das weiß man, denkt aber trotzdem: MUSS DAS DENN JETZT SEIN!??
Genauso fragt man sich jetzt: Können die das nicht in der Qualifikation klären? Muss man diese Koreaner wirklich mitmachen lassen? Aus purer Menschenliebe? Muss ein fußballerisch offensichtlich minderbemitteltes Land Gastgeber sein? Und, wenn schon, warum lässt man die dann auch noch spielen? Kann man dann nicht auch mal während des Turniers z. B. sagen: „Liebe Griechen, Ihr habt Euch qualifiziert, da kann man nichts machen. Aber seht es doch ein, es hat einfach keinen Sinn… Ihr macht Euch doch nur unbeliebt, denkt doch auch mal an den Tourismus! Kommt, wir laden Euch ein, seht Euch ein paar richtige Fußballspiele an, Karten haben wir ja noch. Genießt die WM doch vielleicht besser als Zuschauer…“ etc. pp. Freiwillige Selbstaufgabe – das wäre doch eine Maßnahme. FSA.
Aber schon klar, die FIFA wird das nicht zulassen. Die wird im Gegenteil das Teilnehmerfeld in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch weiter aufblähen und das Turnier bald mit 172 Mannschaften auf fünf Kontinenten durchführen – rund um die Uhr (je nach Zeitzone) und zwar durchgehend das ganze Jahr. Und ich werde auf meinem Sofa verschimmeln, meine Familie wird mich längst verlassen haben und die letzte beglichene Rechnung wird die des Kabelbetreibers gewesen sein…